MEINE KLEINE ANLEITUNG ZUM FEILSCHEN


Der Handel hat seine Grenzen genau wie die Fruchtbarkeit des Bodens auch, sonst stiege die Wachstumsrate ins Unendliche.
Voltaire



MEIN RATSCHLAG FÜR DEN SCHÜCHTERNEN KUNDEN

Er sollte vorwiegend die von den Händlern angebotenen Rabattmöglichkeiten für die "Schnäppchenjagd" nutzen.

Hier ist zu beobachten, dass die Möglichkeiten des Handels aufgrund des Umsatzinteresses und der eng damit verbunden Kundenbindung weiter ausgebaut werden.

An erster Stelle möchte ich hier das PAYBACK- System nennen.
Ich selbst habe auch so eine Plastikkarte, die ich bei REAL und den anderen Partnern einfach beim Bezahlen vorlege – und Schwupps schon purzeln ein paar Punkte oder bei anderen Systemen ein paar Prozente in die "Kundenkollekte".
Das bedarf keiner Worte – das ist automatisiertes "Kundenködern" zum gegenseitigen Vorteil.

Ein anderes Beispiel:
Der Inhaber eines kleinen Friseur Geschäftes, in dem ich seit langen Stammkunde bin, drückte mir vor ein paar Monaten ein kleines Kärtchen in die Hand.
Wahr fünfmal da (d.h. ich habe fünf Unterschriften gesammelt), und beim sechsten Besuch Bekam ich eine Kopfmassage das war ein tolles Erlebnis.
Eine weitere Möglichkeit für den zurückhaltenden Kunden ist die Nutzung von
Happy Hours, wo ebenfalls Preisnachlässe die Kundenströme anlocken werden.

Coupon-Aktionen, wie sie in den USA schon zur Alltäglichkeit geworden sind, setzen sich auf dem deutschen Markt ebenfalls durch. Hier bietet gerade das Internet gute Möglichkeiten.

Also, allen Schüchternen zum Trost, auch ihr bleibt nicht ausgeschlossen, wenn ihr kein Vertrauen in Euer Verhandlungsgeschick habt – geht den wortlosen Weg und lernt so eure Vorteile zu nutzen.
Der Handel ist die Kunst, mit dem Wunsche oder dem Bedürfnis, die jemand in bezug auf etwas hat, Mißbrauch zu treiben.
Jules und Edmond Huot de Goncourt Jule
Handel – eine Art Geschäft, bei dem A dem B die Ware des C wegnimmt, und B dafür dem D das Geld aus der Tasche zieht, das dem E gehört.
Ambrose Gwinnett Bierce

MEINE ERFAHRUNGEN UND RATSCHLÄGE FÜR DEN DRAUFGÄNGER

Wenn ich etwas erreichen will, bin ich immer ein sehr freundlicher Kunde.

Der Weg zum Erfolg ist geprägt von der Interessenteilung zwischen Händler und Kunden. Beide wollen das Handelsgeschäft mit einem Erfolg abschließen.

Das war, ist und wird auch künftig meine Strategie beim Feilschen sein.

Dabei gibt es einiges zu beachten und einzukalkulieren.

Ich schätze z.B. den Spielraum des Anbieters zum Preisnachlass ein.
Hier weiß ich, dass z.B. der MEDIA- MARKT durch die knirsche Preiskalkulation weniger Möglichkeiten offenläßt.

Anders bei Baumärkten. Hier habe ich schon Preisnachlässe zwischen 10 und 20% erwirkt.

Ich informiere mich vorher über das Produkt, um einen kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Dabei präge ich mir besonders die Schwachpunkte des Produktes ein.

Als Gartenfan weiß ich natürlich, das es Hart- und Weichkeramik gibt.
Bei Weichkeramik entstehen durch Transportprozesse immer unschöne Abriebstellen. Ich weiß aber auch, dass ich diese durch Verreiben mit einem etwas härteren Tuch fast unsichtbar machen kann. Pflanzgefäß, fand auch eine formschöne Variante, natürlich mit den
Langer Rede – kurzer Sinn: Ich brauchte also ein neues obligaten Abriebstellen.
Nach freundlicher Verhandlung mit der Verkäuferin, bei der ich ihr erklärte, das ich das Gefäß gern kaufen würde, mich aber über einen Preisnachlass aufgrund der Beschädigung freuen würde, räumte sie mir freiwillig 20 % Preisnachlass ein. Ich hatte mein Ziel erreicht.

Preisnachlaßverhandlungen klappen aber nicht immer.
Als ich in einem anderen Baumarkt für ca. 120,- DM 20 Kaiserkronen (Blumenzwiebeln) kaufen wollte, wurde mir ein Rabatt vom Abschnittsleiter mit der Begründung verwehrt, dass nur bei Warenkäufen über 1000,- DM Mengenrabatte möglich sind.
Freundlich wünschte ich ihm viele Kunden mit dieser Umsatzsumme und ließ ihn samt seiner 20 Kaiserkronen allein.

Es gibt aber noch weitere erfolgversprechende Situationen.

Ich nutze z.B. Absatzflauten im Handel die Saison- oder Produktbedingt jedes Jahr zyklisch auftreten.
Meine Tochter wollte ein Fahrrad – gekauft habe ich es Anfang November – noch lange genug vor Weihnachten, aber am Ende der Radlerzeit.
Erfolg: von ca. 275,- EUR habe ich das Fahrrad auf 225,-EUR runter gehandelt.

Abschließend noch zwei letzte Erfahrungen:

High-Tech-Produkte, also der neuste Schrei im Angebot, lassen sich kaum herunterhandeln. Hier sollte man, wenn es möglich ist, eine Weile warten, bis die Nachfrage Stagnationsstatus erreicht hat.

Zweitens sollte man beim Feilschen streng darauf achten, dass andere Kunden nicht in der Nähe sind und das "Handelsgeschäft " in einer Situation stattfindet, in der die Verkäuferin oder der Verkäufer nicht unter Druck steht.

Ich wünsche Euch allen eine hohe Erfolgsquote im Feilschen – und immer dran denken:
lächeln, loben, freundlich sein und den Erfolg teilen.



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